2000
MARCUS S. KLEINER, HOLGER OSTWALD, TORSTEN FREMER (HRSG.)
quadratur ist eine Kulturbuchreihe. In jedem Band wird den Lesern ein Schwerpunkt aus zahlreichen Perspektiven präsentiert. Zu den Autoren gehören Künstler, Journalisten, Literaten sowie Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen. Mit jeder Ausgabe von quadratur entsteht so ein facettenreiches Lesebuch zu dem jeweiligen Thema.
quadratur möchte Einblicke in das Labyrinth der Kultur geben. Labyrinthisch sind Kulturphänomene nicht, weil sie geheimnisvoll oder unzugänglich wären. Sie sind es, weil die Positionen, die ihnen gegenüber eingenommen werden können, vielfältig aufeinander bezogen und ineinander verwoben sind. quadratur möchte mit jeder Ausgabe in ein solches Labyrinth führen. Dabei wird nicht der Anspruch erhoben, den Lesern mit quadratur einen Ariadnefaden an die Hand zu geben. Es geht vielmehr darum, verschiedene Perspektiven aufzuzeigen und zu weiteren Auseinandersetzungen anzuregen.
Ausgabe 3 widmet sich dem Sport.
Das Spiel, so der niederländische Kulturphilosoph Johan Huizinga, sei eine primäre Lebenskategorie. Der Sport als Spiel aber nehme einen Platz neben dem eigentlichen Kulturprozess ein, er habe für die Kultur eine unfruchtbare Funktion. Adorno sieht im Sport „die außerkünstlerisch dominierende Gestalt des Spiel“, die lediglich die Funktion erfüllt, Menschen für die Anforderungen der Praxis zu üben.
Ist diese abwertende Haltung gegenüber dem Sport wirklich gerechtfertigt? Steht er neben der ‚eigentlichen’ Kultur? Oder hat sich dieses Sport- und Kulturverständnis nicht grundlegend verändert? Sport ist heute in allen gesellschaftlichen Bereichen gegenwärtig Phänomen. Seine überwältigende Präsenz zeigt sich u.a. im Alltag, in der Freizeit, in der Unterhaltungsindustrie und in der Wirtschaft. Aber er ist auch Gegenstand künstlerischen und literarischen Schaffens.
Das Kulturbuch quadratur möchte mit dieser Ausgabe einen Beitrag dazu leisten, diese Veränderungen sichtbar zu machen, ohne auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Sport zu verzichten.