Marcus S. Kleiner (Hrsg.) (2014) I Want To Believe. Spekulative Erkenntnisprozesse in Populären Medienkulturen, Bielefeld.
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Marcus S. Kleiner (Hrsg.) (2014) I Want To Believe. Spekulative Erkenntnisprozesse in Populären Medienkulturen, Bielefeld.

Marcus S. Kleiner (Hrsg.) (2014) I Want To Believe. Spekulative Erkenntnisprozesse in Populären Medienkulturen, Bielefeld.

Eine im Kontext von Science Fiction und Mystery immer wieder gestellte Frage lautet: „Was wäre, wenn…?“ Die Auseinandersetzung mit den Grenzen und den Grenzüberschreitungen vernünftigen Verstehens und Verständnisses beziehungsweise einer (hegemonial) rationalen Ordnung der Dinge ist ein wesentlicher Bestandteil von phantastisch-spekulativen Erzählungen in populären Medienkulturen sowie der erzählerischen (Re-)Konstruktion von wissenschaftlich-technischen Erfindungen. Hierbei wird das Spekulative spektakulär bzw. zum Spektakel, das einen thrill des Spekulierens und am Spekulieren offenbart, wodurch das Populär-Spekulative in Medienkulturen, deren Bilderinventare und Themenrepertoires, strukturell koppelbar und vergleichend diskutierbar wird mit anderen Formen von Spekulationen sowie deren Medialisierungen, etwa denen der Ökonomie. Medialisierte, populärkulturelle Wissensproduktionen entfalten sich häufig im unaufgelösten Spannungsfeld von Wissen und Glauben, Realität und Simulation, Natürlichem und Übernatürlichen, Mensch und Maschine. Sie bleiben grundlegend spekulativ.
I WANT TO BELIEVE! untersucht an den verschiedenen populärkulturellen Feldern – u.a. Film, Fernsehserie, Popmusik und Internet –, wie spekulative Wissensproduktionen sowie Wissensirritationen in audiovisuellen Medienkulturen einerseits inszeniert und diskutiert werden, wie sie sich medial, technisch, gesellschaftlich und kulturell auswirken. Andererseits wie sie (sich) selbst wiederum unterlaufen (werden) durch eine spekulative Rationalisierung des (vermeintlich) Irrationalen, die das Phantastische und Mysteriöse (auch) rational erklärbar erscheinen lassen.
Hierbei erzeugen die populärkulturellen Medienkulturen Science Fiction und Mystery zugleich eine „Fiktionshäresie“ (Renate Lachmann), in dem sie mit den Regeln spielen, die eine Kultur für ihre Fiktionen und Fiktionsdiskurse geltend macht und dabei Normen mimetischer Konventionen außer Kraft setzt.


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