SALZBURGER NACHRICHTEN. „Streaming: Was der ORF von ARD und ZDF lernen könnte“
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SALZBURGER NACHRICHTEN. „Streaming: Was der ORF von ARD und ZDF lernen könnte“

SALZBURGER NACHRICHTEN. „Streaming: Was der ORF von ARD und ZDF lernen könnte“

Marcus S. Kleiner im Gespräch mit Stefan Veigl

„Als Folge der Haushaltsabgabe muss der ORF sein Streamingangebot verbessern. Wie kann das nach dem Ende von Flimmit aussehen? Und was tun andere, um gegen Netflix & Co. zu bestehen?

Quelle: SALZBURGER NACHRICHTEN

Auszüge aus dem Interview

„Marcus S. Kleiner, Professor für Medienwissenschaften an der SRH Berlin University of Applied Sciences, betont, dass auch öffentlich-rechtliche Sender mit Streaming Erfolg haben könnten – wie etwa ARD und ZDF in Deutschland: ,Sie haben hier ein viel differenzierteres Angebot als der ORF, das auch auf Höhe der Zeit ist.“
„So würden nicht nur eigene Inhalte zum Nachsehen angeboten, sondern auch Content, der nur im Streamingangebot laufe, sagt Kleiner. Ein Beispiel sei die nur für die ARD-Mediathek produzierte Serie ,Asbest,: ,Damit wird ein Mehrwert geboten, wie es die großen Streaminganbieter auch tun.‘ Online-only-Inhalte produzieren zu können, fordert der ORF schon lange, ist ihm aktuell aber medienrechtlich nicht erlaubt.“
„Weiters hebt Kleiner ein Angebot von ARD und ZDF hervor, das nur auf YouTube stattfindet und die junge Zielgruppe anspricht: ,Die sogenannte Funk-Mediengruppe, das sind junge Journalistinnen und Journalisten, die hervorragende Dokus und Reportagen produzieren.‘ Das spreche die Gebührenzahler von morgen an.“
„Kleiners Fazit: ,Gegen Weltkonzerne kann man als kleiner Sender nicht anstinken, sondern sich nur Nischensuchen.‘“
„Aber was braucht es, um in der Nische bestehen zu können? Viel Geld? Oder ein gewisses Mindestangebot? Kleiner, der auch an der Uni Klagenfurt lehrt, betont, dass Geld nur einer von vielen Faktoren sei: ,Gute Produktionen hängen oft auch an der Bereitschaft von Schauspielern und Regisseuren, etwas exklusiv für einen öffentlich-rechtlichen Sender zu machen.‘ Die Angebotsbreite auf dem Streamingportal und das jeweilige Preis-Leistungs-Verhältnis sind für Kleiner wichtige Punkte. Aber: Hier könne die Politik regelnd ein- greifen, um auch Nischenangebote im Sinne eines Programmkinos überleben zu lassen: ,Die Politik sollte auch beim Streaming Monopolen entgegenarbeiten – über Förderungen für besondere Qualität.‘ Öffentlich- rechtliche Portale sollten aber ohne Gebühren auskommen und auch nicht teils werbefinanziert sein, sagt Kleiner.“