22 Nov BILD. “NETFLIX: WERDEN WIR DURCH DAS STREAMEN ALLE BLÖD?”
Sebastian Späth über „Streamland. Wie Netflix, Amazon Prime und Co. unsere Demokratie bedrohen“.
Quelle: BILD.DE
ZITATE:
``Kleiner zu BILD: ,Auf Netflix und Co. hat niemand geschaut bei der ganzen Kritik an der zunehmenden Digitalisierung des Alltags. Weil man Unterhaltung fälschlicherweise für ungefährlich hält. Man hat sich nur auf Suchmaschinen und soziale Netzwerke wie Facebook und Google fokussiert, wo es um Informationen und Wissen geht.``
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``Kleiner führt aus: ,Mit Netflix und Co. holen wir uns die digitale Überwachung nach Hause.' Denn: ,Jede Sekunde, in der wir unsere Lieblingsserie schauen, werden wir überwacht.' Das Schlimme sei: ,Es ist zwar bekannt, dass Netflix unsere Daten nutzt, um sei eigenes Empfehlungssystem zu verbessern. Was Netflix sonst damit macht, wissen wir nicht.'``
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``Kleiner kritisiert: ,Indem wir auf der Startseite der Video-on-Demand-Plattformen ständig angezeigt bekommen, was wir vermeintlich sehen wollen, verlernen wir, die Fädigkeit, Entscheidungen zu treffen. Wir werden unmündig.'``
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``,Wir landen in einem Ich-Gefängnis, in einer Ich-Filterblase', behauptet er.``
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``,Bildung dagegen', so Kleiner, ,entsteht durch Fremdheitserfahrung. Das heißt, indem ich mich mit Dingen auseinandersetze, die nicht meine Meinung widerspiegeln, mit Dingen, die mir nicht passen, entwickle ich mich weiter.‘“
„Uns gehen wichtige Eigenschaften verloren, wie Weltoffenheit und Entscheidungsfähigkeit.“
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„,Weltoffenheit und Entscheidungsfähigkeit sind das demokratische Rüstzeug‘, so der Wissenschaftler.“
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„Kleiner erwidert: ,Es geht Netflix und Co. bei diesem Service nicht um Kundenorientierung, sondern um die Erzeugung von Suchtpotential. Je mehr Netflix wir nutzen, je mehr personalisiert wird, je mehr wir das bekommen, von dem Netflix denkt, dass wir es sehen wollen, desto knapper wird im Endeffekt das Netflix-Angebot.‘“