12 Mrz Augsburger Allgemeine. Wie rechts ist Naidoo?
Marcus S. Kleiner im Interview mit Max Kramer.
Quelle: Augsburger Allgemeine
Ausschnitte aus dem Interview:
Dieser rechtspopulistische Freestyle ist ein kalkulierter Schrei nach Aufmerksamkeit“, sagt Marcus Kleiner, Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der SRH Berlin University of Applied Sciences. Kleiner verweist auf die lange Liste aufsehenerregender Äußerungen und Auftritte des Künstlers. Diese beginnt ein Jahr nach Erscheinen seines erfolgreichen Debütalbums „Nicht von dieser Welt“. Gegenüber der Zeitschrift Musikexpress sagte der Musiker 1999: „Ich bin ein Rassist, aber ohne Ansehen der Hautfarbe.``
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``Kommunikationswissenschaftler Marcus Kleiner sieht in vielen Äußerungen von Naidoo „bekannte rassistische Vorurteile“, die auf dem Motto „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“ basierten. Was dann folge, sei bekannt: „Die flächendeckende öffentliche Kritik an seinen Worten und Taten und der Jubel der Hardcore-Fans und der Rechtskonservativen in den sozialen Medien.“ Dabei spiele Naidoo bewusst mit seiner Opferrolle: „Er wird immer falsch verstanden, in die rechte Ecke gedrängt. Alles nur, weil er sich seines Grundrechtes der Meinungsfreiheit bediene.“ Kleiners Fazit zum jüngsten Video des Popkünstlers: „Es fördert Vorurteile und ist nur auf Meinungsmache aus.``
Mein erster Text über Xavier Naidoo aus dem Jahr 2001 diskutiert sein Auftreten als christlicher Fundamentalist: Hier lesen.
Quelle: Marcus S. Kleiner (2001): „Xavier Naidoo – Straßenkehrer Superstar“, in: Marvin Chlada/Gerd Dembowski (Hrsg.), Die neuen Heiligen. Franz Beckenbauer, Dalai Lama, Jenny Elvers und andere Aliens, Aschaffenburg, S. 65-77.