Neue Osnabrücker Zeitung. „Social Media, #fridaysforfuture & Co. Unpolitisch und angepasst: Wie rebellisch sind Jugendliche heutzutage?“
Marcus S. Kleiner im Gespräch mit André Pottebaum
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Neue Osnabrücker Zeitung. „Social Media, #fridaysforfuture & Co. Unpolitisch und angepasst: Wie rebellisch sind Jugendliche heutzutage?“

Neue Osnabrücker Zeitung. „Social Media, #fridaysforfuture & Co. Unpolitisch und angepasst: Wie rebellisch sind Jugendliche heutzutage?“

Marcus S. Kleiner im Gespräch mit André Pottebaum.

Quelle: NOZ

``KEIN PUNK MEHR FÜR'S LEBEN``
Ist die Jugend von heute also angepasster und weniger rebellisch als früher? Nein, sagt Marcus Kleiner, Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der SRH Hochschule der populären Künste in Berlin. Für ihn habe sich vielmehr das Engagement Jugendlicher und die Art des Protests geändert.
Kleiner: ``Jugendliche haben heute kaum noch die Idee ,Ich bin ein Punk für’s Leben‘, wie es früher der Fall war. Stattdessen werden Proteste individueller, weil Jugendliche im Alltag und im Berufsleben flexibler sein müssen, und sich nicht mehr so stark oder langfristig an eine kulturelle Gemeinschaft oder politische Idee binden möchten.``
Für Kinder, die etwa in den 80er- und 90er-Jahren zur Welt gekommen sind, müssen Protest und Politik auch immer ein Spektakel oder ein Event sein – geprägt durch soziale Medien, in denen man sich zur Schau stellen könne, um Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Gleichzeitig seien die Möglichkeiten sich zu organisieren, schneller und einfacher geworden. „Das politische Bewusstsein dieser Generationen ist überhaupt nicht verschwunden. Es ist nur flüssiger und vielfältiger geworden“, so Kleiner. „Jugendliche organisieren sich nicht mehr so stark parteipolitisch, sondern an einzelnen Themen, die sie interessieren oder betreffen.“
Das zeigt die jüngste Bewegung #FridaysForFuture, die Jugendliche nutzen, um europaweit für eine bessere Klimapolitik einzustehen. Doch genauso schnell wie sie sich einer solchen Bewegung anschließen, würden die Jugendlichen sie auch wieder verlassen, so Kleiner.``