11.10.-13.10.2014 Zahlreiche Interviews (TV, Radio, Print) zu „Xavier Naidoos Auftritt bei den Reichsbürgern am 03.10.2014 in Berlin“
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11.10.-13.10.2014 Zahlreiche Interviews (TV, Radio, Print) zu „Xavier Naidoos Auftritt bei den Reichsbürgern am 03.10.2014 in Berlin“

11.10.-13.10.2014 Zahlreiche Interviews (TV, Radio, Print) zu „Xavier Naidoos Auftritt bei den Reichsbürgern am 03.10.2014 in Berlin“

Interviews über Xavier Naidoos Auftritte auf der politischen Bühne. Am 3. Oktober hatte Xavier Naidoo an einer Demonstration der als rechtsextrem geltenden Reichsbürgerbewegung in Berlin teilgenommen, die zum „Sturm auf den Reichstag“ aufgerufen hatte. Dort hatte er auf der Bühne selbst das Wort ergriffen und kritisiert, dass Deutschland weiterhin ein besetztes Land sei.

Der dpa-Redakteurin Christine Cornelius sagt Kleiner u.a.: „Das war kein Zufall. Das war eine bewusste Inszenierung.“ Kleiner macht deutlich, inwiefern Naidoo damit in eine neue Dimension in seinen politischen Äußerungen vorgestoßen sei. „Auf einer Unterhaltungsbühne ist es auch nicht gerechtfertigt, aber es geht schneller unter“, sagt er. Und er mahnt von Naidoo eine besondere Verantwortung für seine öffentlichen Aussagen an: „Die falsche Verbindung von Ästhetik und Politik ist das Einfallstor für Rechtspopulismus.“

 

SWR Interview „Zur Sache Baden-Württemberg“ vom 16.10.2014:
http://swrmediathek.de/player.htm?show=9992bdb0-556b-11e4-b917-0026b975f2e6

 

Hier nachlesen bei Südwestpresse, Fokus, Berliner Morgenpost, Tagesspiegel, RP Online und Abendzeitung München.

 

Zitat:

Wer Naidoo kennt, verwundern seine Berliner Thesen nicht. Schon 2011 sagte er im ARD-Morgenmagazin: „Wir sind nicht frei. Wir sind immer noch ein besetztes Land.“ Kritik an der Politik der USA äußert er seit Jahren.

„Was verwundert ist, dass er sich ganz bewusst auf die Bühne von Rechtspopulisten, Verschwörungstheoretikern und Verfassungsfeinden stellt“, kritisiert ihn Medienwissenschaftler Marcus S. Kleiner von der Hochschule Macromedia in Stuttgart.

Medienwissenschaftler Kleiner sieht eine neue Dimension erreicht, indem Naidoo seine Thesen erstmals auf einer politischen Bühne präsentiere. Für eine spontane, unbedachte Aktion des Sängers hält er die Rede nicht: „Das war eine bewusste Inszenierung.“

In einem Interview des Südwestrundfunks sagt der Sänger einige Tage nach der Rede: „Es sind alles Systemkritiker, so wie ich. Wir brauchen diese Meinungsfreiheit, um unsere doch nicht ganz massentaugliche Meinung zu sagen.“ Er wolle auf alle Menschen zugehen, ob es nun Reichsbürger seien oder Mitglieder der NPD, betont er. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) könne sich schließlich auch nicht aussuchen, vor wem sie spreche.
Wenn ihm deshalb rechtes Gedankengut vorgeworfen werde, finde er das traurig, betont Naidoo. „Ich bin Künstler, ich nutze auch gern die Kunst als provokantes Mittel zu meiner Meinungsäußerung.“ Kleiner hält das für gefährlich. „Die falsche Verbindung von Ästhetik und Politik ist das Einfallstor für Rechtspopulismus.“ (dpa)

 

Einen weiteren Artikel im Handelsblatt nachlesen.

 

Zitat:

Indem Naidoo seine Thesen erstmals auf einer politischen Bühne präsentiere, stoße er in eine neue Dimension vor, urteilt der Medienwissenschaftler Marcus Kleiner von der Hochschule Macromedia in Stuttgart über das Verhalten des Sängers.

„Auf einer Unterhaltungsbühne ist es auch nicht gerechtfertigt, aber es geht schneller unter“, sagt er. „Jetzt geht es nicht mehr unter.“ Für eine spontane, unbedachte Aktion des Sängers hält Kleiner die Rede nicht: „Das war kein Zufall. Das war eine bewusste Inszenierung.“ Naidoo habe damit auch viel PR für die Reichsbürger gemacht.

Dennoch zeigt sich Kleiner irritiert, dass Naidoo eine so radikale Strömung wie die Reichsbürger für seine öffentliche Inszenierung wählt. „Was doch verwundert ist, dass er sich ganz bewusst auf die Bühne von Rechtspopulisten, Verschwörungstheoretikern und Verfassungsfeinden stellt“, so der Medienwissenschaftler.

Der Vorwurf, er fördere rechtes Gedankengut, mache ihn traurig, und er halte ihn auch für unberechtigt – Bundeskanzlerin Angela Merkel könne sich schließlich auch nicht aussuchen, mit wem sie rede, so Naidoo. Er sei Künstler und wolle Kunst durchaus als „provokantes Mittel“ einsetzen. Er sei nämlich „ziemlich sauer auf politische Führer“.

Der Medienwissenschaftler Kleiner hält das für gefährlich. „Die falsche Verbindung von Ästhetik und Politik ist das Einfallstor für Rechtspopulismus.“ Zumindest mit den politischen Führern seiner Heimatstadt wird sich Naidoo offenbar nun an einen Tisch setzen müssen – wenn er als Musiker weiter aktiv an örtlichen Projekten beteiligt werden möchte.