13.04.2013 Interview über Boygroups, „New Kids on the Block: Zurück in die Neunziger“ in der
 Badischen Zeitung
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13.04.2013 Interview über Boygroups, „New Kids on the Block: Zurück in die Neunziger“ in der
 Badischen Zeitung

13.04.2013 Interview über Boygroups, „New Kids on the Block: Zurück in die Neunziger“ in der
 Badischen Zeitung

Interviewerin:  Sina Gesell

Das komplette Interview in der Badischen Zeitung nachlesen.

Zitat:

New Kids on the Block: Zurück in die Neunziger
Phänomen Boyband: New Kids on the Block haben ein neues Album veröffentlicht – doch an alte Erfolge können sie nicht anknüpfen.

In den 80er- und 90er-Jahren fielen junge, hysterisch kreischende Mädchen in Boyband-Konzerten reihenweise um – gab eine Gruppe die Trennung bekannt, kullerten dicke Tränen bei den Fans. Inszeniert wurde der Wahnsinn von den Musikproduzenten. „Nicht eine Zeit verlangt ihre Musik, die Musikindustrie gibt der Zeit ihre Musik“, sagt Marcus S. Kleiner, Medienwissenschaftler an der Popakademie Mannheim und Experte für populäre Medienkulturen. „Pop braucht in jedem Jahrzehnt ein junges Gesicht, um als konsumistisch erfolgreiche Jugendkultur zu funktionieren.“ Die Rechnung ging auf, das Medienprodukt Boyband erwies sich als extrem gut vermarktbar. Der Gesang spielte dabei eine untergeordnete Rolle – „es ging um Begehren. Und das weckt meist eine Person, nicht die Musik“, sagt Kleiner.

In ihren Liedern heißt die Angebetete noch immer „Girl“, die Texte handeln wie eh und je von der großen Liebe und Herzschmerz. Das Album birgt keinerlei Überraschungen, die Melodien sind austauschbar, Songs in höheren Tonlagen gar unerträglich. NKOTB, wie Fans den Bandnamen abkürzen, sind in den Neunzigern steckengeblieben. Auf den Konzerten sieht man meist Frauen um die Dreißig, Feuerzeuge schwenkend, die die alten Hits hören wollen. „Romantizismus pur und eine biografische Reise zurück in die eigene Jugend“, beschreibt Kleiner das. Die Aufmerksamkeit der Jugendlichen bekommen Boybands längst nicht mehr, allenfalls werden sie belächelt.

Trotz der geringen Erfolgsaussichten tauchen immer wieder Gruppen aus der Versenkung auf: Boyzone, East 17, Take That – die Liste der Zweitversuche ist lang. Einzig letztere Band legte einen respektablen Neustart hin. Kleiner führt diesen Umstand auf die Solokarrieren einzelner Mitglieder zurück, bei denen sie sich deutlich vom Take-That-Image entfernten. Und auch musikalisch veränderte sich die Band. So gelang es ihnen wieder, große Hallen zu füllen und obere Chartplätze zu ergattern. Die Backstreet Boys hingegen trennten sich nie offiziell, dieses Jahr feiern sie ihr 20-jähriges Jubiläum – an die Erfolge vergangener Tage konnten sie nicht anknüpfen.