05.04.2014 Interview zu veränderten TV-Sehgewohnheiten bei Jugendlichen
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05.04.2014 Interview zu veränderten TV-Sehgewohnheiten bei Jugendlichen

05.04.2014 Interview zu veränderten TV-Sehgewohnheiten bei Jugendlichen

„Ich seh doch nicht fern!“ titelt das „Stuttgarter Wochenende“ ihren Beitrag vom 5. April. Die Journalistin Johanna Trommer beschreibt darin Schüler und Studenten, bei denen sich der Bewegtbild-Konsum weg von dem stationären Fernsehgerät hin zu mobilen Endgeräten wie Smartphone und Tablets entwickelt hat. Prof. Dr. Marcus S. Kleiner von der MHMK Stuttgart hilft bei der Einordnung in allgemeine Mediennutzungstrends in der Gesellschaft.

Kein Fernseher mehr in der Studenten-WG, aber dafür das Smartphone ständig in der Hand: Diesem Mediennutzungstrend geht die Stuttgarter Journalistin Johanna Trapper für die Wochenzeitung „Stuttgarter Wochenende“ nach. „Einige Studenten haben tatsächlich keinen Fernseher mehr zu Hause“, bestätigt ihr Dr. Marcus Kleiner, Professor für Livekommunikation und Entertainment an der MHMK Stuttgart. Typisch sei ein Kombinationsverhalten, bei sich der Mediennutzer je nach Bedarf unterschiedlicher Angebote, Kanäle und Empfangsgeräte bediene, so der „Experte für Populäre Medienkulturen“, wie ihn die FAZ einmal charakterisiert hat. Der Trend führe weg vom klassischen Fernsehen als „Lean-Back-TV“ hin zum sogenannten „Lean-forward-TV“, bei dem Interaktionen ermöglicht werden.

Doch allen Unkenrufen zum Trotz sieht Kleiner das Massenmedium Fernsehen nicht in Gefahr: „Täglich verbringen die Deutschen im Schnitt mehr als drei Stunden vor ihrer Glotze“, zitiert ihn das „Stuttgarter Wochenende“.

Quelle: http://www.macromedia-fachhochschule.de/news-details/datum/2014/04/15/prof-dr-marcus-s-kleiner-zu-veraenderten-seh-gewohnheiten-von-jugendlichen.html

 

Den vollständigen Beitrag aus dem Stuttgarter Wochenende lesen Sie hier mit freundlicher Genehmigung des Verlags Stuttgarter Wochenende GmbH.

 

Ich seh doch nicht fern!
Hat das klassische Fernsehen ausgedient? Heute geht TV auch anders:
Die junge Generation wendet sich vom fest stehenden Gerät ab und sucht Unterhaltung im World Wide Web.

Im Wohnzimmer steht sie, die Flimmerkiste – plump, klobig. Hier findet das Gemeinschaftserlebnis Fernsehen statt, nach klar begrenztem Programm. Das war einmal – vor gar nicht allzu langer Zeit. Das Internet hat unser TV-Verhalten revolutioniert. Mit internetfähigem Smartphone oder Tab- let und dazugehöriger Flatrate kann jeder sein eigenes TV-Gerät in der Tasche mit sich herumtragen. Zu Hause mögen derweil gleich mehrere Flachbildschirme die Wände verdunkeln – oder auch kein einziger. Denn Fernsehen geht längst auch ohne das klassische Empfangsgerät.
„Ich habe schon seit über vier Jahren keinen Fernseher mehr“, sagt ein junger Designer aus Stuttgart. Der 26-Jährige bedient sich über seinen Laptop der Mediatheken im Internet oder nutzt die Angebote von Live-TV-Programmen wie Zattoo. „Inzwischen kann man doch fast alles übers Internet empfangen“, sagt er. „Und über die Mediatheken kann ich Nachrichten, Filme oder was auch immer ansehen, wo und wann ich es möchte.“ In diese Richtung, nämlich überhaupt kein Fernsehgerät mehr zu besitzen, scheint sich zumindest ein Trend zu entwickeln. „Einige Studenten haben keinen Fernseher mehr zu Hause“, sagt Marcus S. Kleiner, Professor im Studiengang Medienmanagement an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation Stuttgart. „Viele haben aber ein Kombinationsverhalten“, so der Experte für Live-Kommunikation und Entertainment. Das heißt, sie bedienen sich je nach Bedarf unterschiedlicher Angebote, Kanäle und Empfangsgeräte.
Der Trend führe jedenfalls vom klassischen Fernsehen als „Lean-back-TV“ mit linearen Programmen weg, hin zum sogenannten „Lean-forward-TV“, bei dem Interaktionen und Selbstbestimmung ermöglicht werden.
„Die Zeit, die dem klassischen Fernsehen gewidmet wird, schwindet. Jugendliche weichen vor allem auf das Supermedium Internet aus, in dem alles möglich ist“, so Kleiner.
Jeder sucht und plündert das, was ihm gerade gefällt – ohne Sender- oder Zeitbindung. Und doch wird das Fernsehen (noch) nicht vom Internet ersetzt. „Täglich verbringen die Deutschen im Schnitt mehr als drei Stunden vor ihrer Glotze.“

Johanna Trommer